Genussorte im Regierungsbezirk Niederbayern
DEGGENDORF
Runde Sache
Zwischen Bayerischem Wald und Donau wachsen auf fruchtbaren Äckern die frischen, regionalen Zutaten, die man für die Leibspeise der Deggendorfer braucht: den Knödel in all seinen Varianten. Er ist die absolute Spezialität im niederbayerischen Genussort
Dass Deggendorf ewig mit dem Knödel verbunden ist, geht auf eine Sage zurück. Um 1266 belagerten die Böhmen Deggendorf. Die Lebensmittel wurden knapp, so versorgten die Frauen ihre Männer mit Knödeln. Als ein Feind die Stadtmauer erklomm, bewarf ihn die Ehefrau des Bürgermeisters mit einem Knödel. Er erzählte seinem Heerführer, dass die Stadt noch über so viel Essen verfüge, dass sie sogar damit werfen könne. Die Truppen zogen ab.
Deshalb präsentiert sich der Ort an der Donau heute als Knödelstadt. Besonders gut werden Knödel als Gebäck oder Praline im „Café Wiedemann Conditorei“ kredenzt. Oder als Brezenknödel im „Hotel Gasthof Höttl“. Bei den süßen Varianten liegt laut Tourismuszentrale bei den Gästen klar der Marillenknödel vorne, während als moderne Interpretation die Zubereitung mit Spinat gilt.
Die Knödelwerferin aus der Sage wurde übrigens für ihre mutige Tat mit einer Brunnenfigur der Künstlerin Erika Einhellinger geehrt. Auch Juweliere haben sich von ihr inspirieren lassen. Die Halskette mit Knödelwerferin-Anhänger ist bei Gästen und Einheimischen sehr beliebt.
Deggendorf ist eine Große Kreisstadt in Niederbayern. Aufgrund ihrer Lage im Donautal, in der Nähe der Mündung der Isar und am Fuße der Berge, wird die Hochschulstadt auch als „Tor zum Bayerischen Wald“ bezeichnet. Die 800 Meter Höhenunterschied innerhalb des Stadtgebietes bringen extreme klimatische Unterschiede mit sich.
Gastwirt und Hotelier Alexander Ebner vom „Gasthof Höttl“ will seine Gäste mit immer neuen Kreationen begeistern: „Die Gäste mit alten Rezepten zu überraschen, die auf die heutige Küche abgestimmt sind, ist tatsächlich jeden Tag eine neue Herausforderung. So entstanden auch unsere Brezenknödel – in Streifen geschnittene, angeweichte Brezen, die mit Petersilie und Zwiebeln in Öl angebraten werden. Danach mit Eiern und Petersilie verkneten und die Serviettenknödel in Salzwasser zum Kochen bringen.“
Am Luitpoldplatz 5 steht ein Haus mit langer Geschichte, die auf das Jahr 1678 zurückgeht. Heute wird hier in der Konditorei „Wiedemann“ Confiserie hergestellt. Ganz versessen sind die Gäste auf die „Deggendorfer Knödel“ aus Biskuitteig, Früchten und Likör, gefüllt mit französischer Crème und mit Puderzucker bestäubt.