Genussorte im Regierungsbezirk Oberbayern
FRIDOLFING
Radln mit Genuss
Die Gemeinde Fridolfing liegt in einer der schönsten Landschaften Oberbayerns. Sie ist als kulinarische Hochburg berühmt – und als Paradies für Fahrradfahrer. Beim „Genussradln“ lassen sich beide Qualitäten hervorragend verbinden
Es braucht schon einiges, um aufzufallen in der an Attraktionen reichen Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel. Fridolfing schafft es – dank kulinarischer Kompetenz. Die Genusshandwerker hier vertrauen auf ihren Geschmack und überlieferte Rezepturen: Nahe beim Marktplatz nutzt die Bäckerei der Familie Steinberger etwa schon seit drei Generationen selbst kultivierten Sauerteig. Allein neun Hofläden bieten ihre Erzeugnisse an. Sie sind durch Radwege verbunden – perfekt fürs „Genussradln“. Dabei fahren Besucher von Hof zu Hof und machen dort Rast, wo die Erzeuger Käse, Honig oder Forellen anbieten. Wer möchte, macht eine geführte Hofladen-Radl-Tour, die einmal wöchentlich in Fridolfing startet und an Stationen wie dem „Rendlhof“ mit seinem „Hofcafé Kuhle Muh“, „Attls Bio-Ziegenhof“ oder dem Gasthaus „Unterwirt“ halt macht. Bei Letzterem übernachten die Radfahrer auch gerne – immerhin stellt Wirt und Slow-Food-Experte Bernd Weinhart sogar Werkzeug für Rad-Reparaturen bereit. Schließlich sollen die Genussradler entspannt weiterziehen können.
Im äußersten Südosten Bayerns liegt Fridolfing am Unterlauf der Salzach im Rupertiwinkel, dem Land zwischen Chiem- und Königsee. Die Gemeinde direkt an der Grenze zu Österreich gehört zum Alpenvorland und bietet beeindruckende Blicke auf die Kulisse der Chiemgauer und Salzburger Alpen.
Nachhaltiger Genuss kann ganz schön lecker sein: Richard Dürbeck etwa hat das Rupertiwinkler Heumilcheis entwickelt, verkauft es erfolgreich in seiner Eisdiele in Fridolfing und liefert es an einige lokale Betriebe. Die Milch stammt von den seltenen Murnau-Werdenfelser Kühen. Auf dem „Rendlhof“ bietet Familie Schillmeier Käse, Milch, Eier, Blüten- und Waldhonig an. In ihrem „Hofcafé Kuhle Muh“ serviert sie dazu noch Schmankerl wie „Auszogne“ – in Schmalz gebackene Krapfen.
Ihr Glück haben Monika und Alois Obermaier auf dem „Attlhof“ gefunden. Im Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert halten sie 100 Ziegen, deren Milch sie zu Käse, Mozzarella und Joghurt verarbeiten. Der Hof ist immer geöffnet: Die Kunden bedienen sich und legen das Geld in eine Kasse.