Genussorte im Regierungsbezirk Oberpfalz
MARKT MOOSBACH
Genuss-Auftrieb
Der Genussort Moosbach in der Oberpfalz liegt inmitten von Wiesen und Wäldern. Typisch sind die Rinderweiden rundherum. Schließlich setzen die hiesigen Züchter auf artgerechte Haltung. Da schmeckt das Fleisch. Auch das Bier der örtlichen Brauerei ist ein Genuss
Moosbach war einst bekannt durch seine Viehmärkte, zu denen die Bauern alle vier Wochen ihre Rinder trieben – oft bis zu 1.500 Tiere. Da die Händler für jedes Tier zahlen mussten, floss nicht nur dadurch Geld in die Kasse. Das Marktvolk hatte Hunger und Durst – zum Glück für die Gemeinde.
So wurde der Grundstein für den Genussort gelegt. Noch heute kann man hier unfassbar gut essen – zum Beispiel im Landhotel „Goldenes Kreuz“. Das Wirtsehepaar Sonja und Michael Schieder verwendet für die Rindergerichte das aromatische Fleisch des Roten Höhenviehs, das beinahe ausgestorben war, nun aber wieder hier gezüchtet wird.
Typische Rinder-Spezialitäten in den Gasthäusern sind zudem das Schlachtschüssel-Essen und Ochs am Spieß. Dass die Moosbacher Fleisch- und Wurstwaren so gut sind, liegt daran, dass die Rinderzuchtbetriebe „Sauer“, „Hanauer“ und „Hierold“ ihre Tiere artgerecht auf der Weide halten. Um an Moosbachs Genusstradition anzuknüpfen, setzt auch die „Private Landbrauerei Scheuerer“ auf Qualität. Die Brauerei stellt elf unterschiedliche ober- und untergärige Biere her.
Der staatlich anerkannte Erholungsort Moosbach liegt im Herzen des Naturparks „Nördlicher Oberpfälzer Wald“ nahe der tschechischen Grenze. Die 2.500-Einwohner-Gemeinde schmiegt sich in eine Talsenke, die von mehreren Flüssen und Bachläufen durchzogen wird.
Satte Bernstein-Farbe und malzig-würziger, leicht süßlicher Geschmack – das „Moosbacher Kellerbier“ ist ein Gedicht. Für ihre Biere verwendet die „Private Landbrauerei Scheuerer“ das Wasser aus ihrem 40 Meter tiefen Brunnen, beste Malze aus Braugerste und Weizen bayerischer Anbaugebiete sowie Aromahopfen. Wie der Stoff entsteht erfahren Interessierte bei Betriebsführungen.
Landwirtin Erika Sauer und ihr Ehemann Günter sind Experten für Rotes Höhenvieh. Wie es dazu kam? „An sich sollte mein Bruder den Milchviehbetrieb meines Vaters übernehmen, doch er starb. Da kaufte mein Vater 2003 die ersten Rotviehkühe, um meinen Mann und mich für die Landwirtschaft zu gewinnen. Denn er wusste, dass wir uns für aussterbende Rassen interessieren“, erinnert sich Erika Sauer. Es klappte, die Sauers halten heute 90 Tiere in Mutterkuhhaltung, wirtschaften biologisch und vermarkten das Vieh direkt.