Genussorte im Regierungsbezirk Unterfranken

OSTHEIM VOR DER RHÖN

Von Brauern und Metzgern

Mit Klugheit und Beharrlichkeit hat der Genussort in Unterfranken seinen Ruf als kleines, aber feines Zentrum für Fleischspezialitäten und leckere Getränke aus dem Braukessel aufgebaut. Alle zwei Jahre strömen Besucher zum Wurstmarkt, um Leberkäs, Schinken und frisch Gebrautes zu genießen

LECKERBISSEN

Im Ostheimer Leberkäs – 90 Prozent Schweinefleisch, 10 Prozent Schweineleber – bündelt sich das, was prägend für diesen Genussort ist. Da der Ort im Regenschatten eines Mittelgebirges liegt, fallen hier im Schnitt nur 633 mm Niederschlag pro Jahr. Doch die Ostheimer haben gelernt, die kargen Böden gut zu nutzen. Sie spezialisierten sich auf Schwein und Schaf statt auf Rinder und auf Brau- statt Brotgetreide.

Alle zwei Jahre zeigt sich beim Rhöner Wurstmarkt, wie genussvoll es hier zugeht. Das merkt man auch, wenn man eine Bionade trinkt. Die Idee dazu hatte der Ostheimer Braumeister Dieter Leipold. Für traditionelle Braukunst steht die Brauerei „Strecks Brauhaus“. Und in der weiten Bierwelt umgeschaut haben sich die Rhönpiraten, die mit ihrem naturtrüben „Indian Pale Ale“ dem Trend zum Craft Beer huldigen.

Lage

Der Luftkurort Ostheim vor der Rhön liegt im Norden Bayerns und im UNESCO Biosphärenreservat Rhön. Etwa zwischen Erfurt, Fulda und Würzburg positioniert, ist Ostheim gut über die Autobahnen A 7 und A 71 zu erreichen. Die Burganlage Lichtenburg ist das Wahrzeichen der Stadt. Um die Stadt breiten sich Getreide-, Raps-, Mais- und Holunderfelder aus – kurze Wege zu späteren Genüssen.

FLEISCH IST SEIN THEMA (Bild oben links)

Er weiß, was Porterhouse- und Rib-Eye-Steak unterscheidet. Andreas Ortlepp ist nicht nur Metzgermeister, er ist einer der ersten Fleisch-Sommeliers in Deutschland. Schnell ausgebucht sind seine Grillkurse unter dem Motto „Grill ’n’ Chill“. 2015 hat Ortlepp den elterlichen Betrieb in der Marktstraße übernommen.

 

MARKENZEICHEN (Bild oben rechts)

Ostheimer Leberkäs gibt es seit über 130 Jahren. Doch er ist kein Leber- und Fleischkäse, wie man ihn sonst aus Süddeutschland kennt. Dieser Leberkäs aus Schweinefleisch und Schweineleber ist eine gebackene Terrine – kräftig im Geschmack, mit einer feinen Leber- und Muskatnote. Das Rezept wurde einst von einem Ostheimer Metzger entwickelt, der diese Art der Herstellung in Frankreich kennenlernte. Bis heute ist es allein örtlichen Metzgern vorbehalten. Ostheimer Leberkäs schmeckt am besten (nicht zu) kalt zu Bauernbrot.