Genussorte im Regierungsbezirk Oberpfalz
PLANKSTETTEN
Macht der Meditation
Gärtnerei, Bäckerei, Metzgerei und Küche: Die Mönche der Benediktinerabtei Plankstetten in der Oberpfalz stellten ihre Betriebe Anfang der 1990er-Jahre auf ökologische Wirtschaftsweise um. Den Erfolg, den sie damit haben, verdanken sie einer jahrhundertealten Geheimformel
Seit über zwanzig Jahren setzt man hier auf ökologische Landwirtschaft und nachhaltiges Wirtschaften. Ganz dem Benediktiner-Motto „Ora et labora – bete und arbeite“ verpflichtet, stellten die Mönche in Plankstetten damals fest: Hinter unseren Klostermauern schätzen wir die Psalmen über die Schönheit der Schöpfung. Vor den Türen aber wird Raubbau an ihr getrieben. Haben wir das Recht, unsere Welt zerstörerisch auszubeuten?
Für die Antwort blickten sie auf ihre lange Tradition der Nachhaltigkeit zurück und konzentrierten sich etwa auf das Urgetreide Dinkel. Heute brauen sie nach alten Rezepten Bier mit Dinkelmalz. Ihre Tradition der Lebensmittelverarbeitung basiert auf einem Kreismodell. Kennzeichen sind die Naturbelassenheit der Urprodukte und die speziellen Verarbeitungsweisen. So sind die Reifungsprozesse bei der Herstellung von Teig und Schinken länger als üblich.
Wie lecker die Ergebnisse dieser Arbeit sind, kann jeder Besucher des Klosters erleben. Entweder bei der Einkehr in der Klosterschenke oder beim Biobrunch, den Kloster-Kochkursen und der Jugendvesper.
Die Abtei liegt im Südwesten der Oberpfalz am Main-Donau-Kanal, zwischen Nürnberg und Regensburg. Hier führen Wanderwege wie der Benediktusweg, der Altmühl Panoramaweg und der Pilgerweg vorbei. Das Pfarrdorf Plankstetten ist ein Ortsteil der Stadt Berching und hat um die 300 Einwohner. Das Kloster ist der größte Arbeitgeber im Ort.
Frater Subprior Bonifatius Holzmann ist Geschäftsführer der Klosterbetriebe von Plankstetten und Leiter der Bäckerei. Er sorgt dafür, dass die Qualität stimmt. Eine Spezialität der Klosterbackstube sind Produkte aus Urgetreidesorten, etwa Dinkel, das von Hildegard von Bingen für die Ernährung empfohlen wurde. Die Teige für Hildegardisbrot und andere Backwaren werden von Hand geknetet.
1997 entschied sich das Kloster, wieder ein eigenes Bier anzubieten, und initiierte die Kooperation mit dem Riedenburger Brauhaus. So wurde auch wieder eine Klostergaststätte eröffnet.
Eine Spezialität ist der Maibock. Der Ausschank des Bockbiers beginnt mit dem 1. Mai und dauert einen Monat. Maibock, der während dieses Monats nicht ausgeschenkt wurde, wird anschließend in der Klosterbrennerei zu Bierbrand weiter verarbeitet. Die Maische wird von Hand zubereitet und das fertige Destillat in Handarbeit in Flaschen abgefüllt und etikettiert.